Fokus der Öffentlichkeit

 

Brütten bereitet sich auf ein grosses Fest vor:

 

In Brütten ist das Organisationskomitee für die wahrscheinliche Nationalrats-Präsidentenfeier von Jürg Stahl am 30. November bereits eifrig an der Arbeit. Ideen werden geschmiedet und Pläne der Gemeinde und dem Kanton vorgelegt, damit Brütten ihrem prominenten Bürger eine würdige Feier bieten kann.

von Susanne Gutknecht

Dorf-Blitz

 

Der Tradition folgend, müsste der Brüttener Nationalrats-Vizepräsident Jürg Stahl am 28. November zum Nationalratspräsidenten gewählt werden. Davon gehen auch die Brüttener Gemeindeverantwortlichen aus und haben daher mit einem siebenköpfigen Organisationskomitee die Planung der Feierlichkeiten in Angriff genommen. Gerechnet wird mit rund 400 bis 500 Personen, darunter National- und Ständeräte, Delegationen des Bundes-, Regierungs- und Kantonsrates und Wirtschaftsvertreter, die sich in Brütten zu einem feierlichen Anlass einfinden werden. Eine grosse Aufgabe für ein Dorf mit rund 2000 Einwohnern.

 

Eingespieltes Team

 

Als OK-Chef amtet Daniel Wiesmann, unterstützt von einem siebenköpfigen Team. Sie sind keine Neulinge, sondern bereits bei den Abendunterhaltungen des Turnvereins Brütten als eingespieltes Team am Werk. Mit dem Turnverein verbunden ist auch Jürg Stahl, ist er doch aktives Mitglied in der Männerriege und mit den OK-Mitgliedern freundschaftlich verbunden. «Ich kenne Jürg seit der zweiten Klasse vom Kunstturnen und habe auch später einige Feste mit ihm gemeinsam organisiert», erzählt Wiesmann. Gemeinsam mit Jürg Wegmann hat er sich bei der Gemeinde für das OK-Team gemeldet. Sie scheuten die Zusatzarbeit für diese spezielle Feier eines Freundes nicht und wollten Hand anlegen. Die Gemeindevertreter um Präsident Ruedi Bosshart liessen dem OK viel Freiheit. Bereits zur ersten Sitzung mit Werner Malär, Leiter der Abteilung Veranstaltungen und Repräsentation der Staatskanzlei des Kantons Zürich, lagen erste Ideen und konzeptionelle Vorschläge auf dem Tisch. Für den Kanton als Gastgeber der offiziellen Wahlfeier sei es ein Glücksfall, mit einem solch motivierten und hochkompetenten lokalen Organisationskomitee arbeiten zu dürfen, erklärt Malär und lobt die vielen guten Vorschläge. «Dank den exzellenten Kontakten und der Erfahrung von Daniel Wiesmann ist das Fest-OK auch in der Lage, diese Ideen letztlich zu verwirklichen», meint Malär. Das OK-Team agiert als Mandatsnehmer für den Kanton. Werner Malär weiss, dass ein solcher Anlass mit mehreren hundert Gästen vorzubereiten und durchzuführen ein beachtliches Stück Arbeit bedeutet. Dass man sich im Verlauf der Feier an verschiedene Orte begebe, mache es nicht einfacher. «Nicht allein die Freude an einem schönen Fest, sondern vor allem Zuverlässigkeit erleichtern die Zusammenarbeit enorm. Wenn noch Professionalität hinzu kommt wie in Brütten, macht die Zusammenarbeit besonders Spass.»

 

Pfeiler ehrenamtliche Hilfe

 

Eines ist für die OK-Mitglieder gewiss: Das Fest muss dem Spirit ihres Freundes entsprechen. «Jürg Stahl ist die ehrenamtliche Arbeit sehr wichtig, die er als einer der Pfeiler unserer Gesellschaft versteht», erklärt Daniel Wiesmann. «Daher haben wir auch die Vereine angeschrieben und um Hilfe gebeten.» Das Echo war sehr gut und noch heute rufen Brüttener an, um ihre Mitarbeit anzubieten. Für Wiesmann ist es wichtig, dass an diesem Tag vor allem das Feiern der Institution Schweiz und das ehrenvolle Amt eines Nationalrats-Präsidenten im Vordergrund stehe und keine Parteizugehörigkeit. «Jürg Stahl hat sich als ehrenamtlicher Helfer über viele Jahre in verschiedensten Gremien engagiert und das Arbeiten ohne Renditegedanken vorgelebt. » Daher sei es sein Wunsch, keine geistigen H.henflüge in die Feier einzubauen, sondern die ihm eigene Bodenständigkeit und Erdung durchschimmern zu lassen. «Den Ball tief halten», nennt es Wiesmann.

 

Zweiteiliges Fest

 

Das Programm steht, an der Detailausarbeitung arbeiten die beiden Organisationsteams noch. Daniel Wiesmann lüftet den Hut nur zaghaft: «Es gibt ein fixes Zeitfenster für die Reden, die uns der Kanton vorgibt. Wir spannen nun einen Bogen darum und bieten die Dekoration rund um diesen offiziellen Akt.» Sicher sei die Schule mit involviert, da die Feierlichkeiten im Mehrzwecksaal Chapf und ausserhalb auf dem Gelände stattfinden werden. Daneben stellt er drei Blöcke mit Vorführungen zur Auflockerung in Aussicht. Genaueres werde später kommuniziert, wenn es fixiert sei. Da der Besuch in einer Gemeinde immer nur einer von drei oder vier Programmteilen sei, komme dem Einhalten des Zeitplanes grösste Bedeutung zu, ergänzt Malär. «Deshalb ist es wichtig zu vermitteln, dass die Festgesellschaft nicht lange im Dorf verweilen kann und der Zeitrahmen für Darbietungen lokaler Vereine oder Schulklassen eingeschränkt ist.» Die Gemeinde hat entschieden, dass es anschliessend an die offiziellen Feier lichkeiten, wenn der Prominenten-Tross Brütten verlassen hat, ein Fest für die Einwohner geben soll.

 

Hochzeit ohne Braut

 

Daniel Wiesmann wirkt gelassen zweieinhalb Monate vor dem grossen Event. «Wir sind ein eingespieltes Team, wissen genau, wo unsere Stärken liegen und sind es gewohnt, in heiklen Situationen zu improvisieren. » Dass sicherlich einige Klippen auftauchen werden, damit rechnet er. Durch die Mandatsarbeit und der Staatskanzlei im Rücken könne man jedoch auf zusätzliche Ressourcen zugreifen, die sie zum Beispiel bei einem Turnvereinsanlass nicht hätten. Wichtig sei bei ihrer Arbeit, dass sie den Ansprüchen des Kantons gerecht würden. «Der breit gefächerte Akt am Dorfabend ist sicher eine zusätzliche Herausforderung: Wir wollen für alle Altersklassen etwas anbieten, was nicht so einfach ist.» Vorschweben würde den Freunden auch, dass der frisch gewählte Nationalratspräsident irgendwann bei der dorfeigenen Feier auftaucht. «Eine Hochzeit ohne Braut ist nicht das, was sich die Gäste wünschen», sagt Wiesmann mit einem Lachen. Aber ob Jürg Stahl auftauchen wird, darauf hat das OKTeam keinen Einfluss und bleibt eine Überraschung für alle.

 

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